Panzer, Schrott und harte Kerle

Mit dem Schneidbrenner rücken sie dem stählernen Schwergewicht zu Leibe – Ronald Kirschner und seine Demonteure haben sich auf das Zerlegen von Panzern spezialisiert.

Auf dem Panzerschrottplatz im thüringischen Rockensußra zerlegen die Männer rund elf Panzer im Monat. Es ist eine schweißtreibende und auch gefährliche Arbeit: Immer wieder stoßen Kirschner und sein Team beim Zerlegen der schweren Kriegsfahrzeuge auf Munition.

Bei der geringsten Berührung mit Feuer kann sie explodieren. Kanone, Turm, Laufwerk, Motor – jedes Teil gilt für sich als Waffe und muss gesondert ausgebaut werden. Die kleinere und mobilere Bundeswehr von heute braucht weniger und vor allem andere Kampffahrzeuge. Damit hat ein Großteil der alten Panzer ausgedient.

Das Kriegswaffenkontrollbuch

Über die Verschrottung muss Ronald Kirschner genau Rechenschaft ablegen – im „Kriegswaffenkontrollbuch“. Ein Oberstleutnant der Bundeswehr überwacht jede Demontage. Doch nicht jedes Gefährt wird verschrottet – ein Landwirt aus der Nachbarschaft nutzt einen demilitarisierten Panzer für praktische Dinge: Er reißt damit Bäume aus oder schleppt liegengebliebene Erntemaschinen ab.

Einmal im Jahr veranstalten Kirschner und seine Männer einen Tag der offenen Tür. Dort treffen Schrauber, Bastler und Panzerfreaks aufeinander. „Doch auch Familien mit Kindern kommen hierher, um Schnäppchen zu erstehen“, so Ronald Kirschner. „Die Motorwanne beispielsweise eignet sich hervorragend als kleiner Swimmingpool.“

Die Panzerknacker von Rockensußra

In ihrem Film begleiten Hannes Agena und Heiko Seibt die Panzerknacker von Rockensußra beim Zerlegen der einstigen Kriegswaffen und zeigen die vielfältigen zivilen Einsatzmöglichkeiten der Fahrzeuge und ihrer Einzelteile.